Briefkasten - Plastik

Briefkasten - plastik

 

Also jetzt mal im Ernst. Seit zwei Jahren versuche ich meinen Plastikkonsum zu reduzieren. Klappt auch super. Im Unverpackt-Laden einkaufen, viel DIY und mein wiederverwendbarer Jutebeutel ist mein ständiger Begleiter. 

Aber dann: Jeden Freitag pünktlich zum Wochenende schleicht es sich immer wieder in die Briefkästen aller Hausbewohner; das „Bitte keine Werbung“- Schild hat schon längst an Bedeutung verloren: Der Stapel von Werbeprospekten in Plastikverpackung.

 

>> Einkauf-Aktuell << 

 
Also steh’ ich da wieder: Trenne Plastik von Papier, öffne die Tonne mit dem blauen Deckel um wenigsten einen Teil der ungewollten Post direkt zu entsorgen und, als ob sich gerade jemand gedacht hätte: „Ärgern wir Anna doch noch ein bisschen mehr“, liegen in der Papiertonne Duplikate meines materialisierten Ärgernisses.

Aber glaubt nicht nur einer meiner Nachbarn hätte sich die Mühe gemacht und die Folie entfernt.

In unserem Haus befinden sich neun Parteien, mehr als die Hälfte, inklusive mir, sind gar nicht an diesen Prospekten interessiert, was ich schon aus dem Lesen des Inhalts der Papiertonne vorhersagen kann.

Zwei von uns haben ein „Bitte keine Werbung“-Schild am Briefkasten, aber das bringt’s ja erfahrungsgemäß auch nicht.

Ich sage diesen Dingern also den Kampf an.
Mein Weg führt mich erst einmal zum Laptop. Die Recherche zu dem Thema bringt einige interessante Fakten hervor:

  • EINKAUFAKTUELL ist eine Postwurfsendung der Deutschen Post AG 

 

  • Da EINKAUFAKUTELL eine Werbesendung ist, ist das Einwerfen in Briefkästen mit der Aufschrift „Bitte keine Werbung.“ (o.Ä.) untersagt 

 

  • Es gab schon einige Klagen wegen Postwurfsendungen gegen den Willen des Empfängers 


...und jetzt mein absoluter Lieblings-Fact:

  • Die Auflage ist ungefähr 17,6 Millionen Stück groß und die Folie allein wiegt etwa 2,3 Gramm. 


(Was? Da steckt ein großes Unternehmen dahinter?)

 

 

 


(AHA!)

 

 



(Ach was...das kommt jetzt aber überraschend)

 

 

 

 


Das macht pro Ausgabe etwa 40,4 Tonnen Plastik!!

   



Mein nächster Schritt ist klar: Die Nachbarn fragen wer die Dinger überhaupt liest und falls schon ein ganzes Haus nichts von Prospekten im Plastikmantel wissen will, muss man da doch irgendetwas daran ändern können!

 

Die Runde durchs Haus ist schnell gemacht. 10 Minuten habe ich nur gebraucht.  Genial oder?

Und noch ein Gutes hatte das Ganze: Ich hab’ meine Nachbarn kennengelernt (die Sache mit der Mülltrennung hab’ ich auch direkt freundlich erklärt), direkt mal Lob von allen für mein Engagement eingeheimst und das hat mich ernsthaft für den Tag motiviert.

 

Meine Nachbarn sind übrigens alle extrem nett... ;-)

 

Nach kleiner Recherche und 10 Minuten Small-Talk mit den Hausbewohnern ist mein erster Versuch ein Blatt Papier, darauf gedruckt ein durchgestrichenes Einkauf-Aktuell-Logo, was freundlicherweise eine Freundin für mich designt hat (Danke, Sophia!!)

 

Mal sehen was die Postboten dazu sagen, wenn das Ding über den Briefkästen hängt. 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Detlev M. (Freitag, 07 April 2017 10:40)

    Ein sehr gelungener Artikel der hoffentlich viele Nachahmer findet die diese Welt ein wenig sauberer machen �

  • #2

    Si.Me (Montag, 10 April 2017 17:33)

    Toller Beitrag über eine tolle Idee �
    Diesen Button würde ich auch gerne an meinen Briefkasten kleben !
    Weiter so !!!